Sonntag, 24. Juli 2016

1990 - Wiedervereinigung und Rinderwahn - Public Enemy bis Sonic Youth

Deutschland wird wiedervereinigt, die DDR und damit die politischen Köpfe lösen sich in Luft auf und verstecken noch schnell alle Unterlagen über ihre Schandtaten und auch in der Sowjetunion gibt die KpdSU ihr Machtmonopol auf und die baltischen Staaten (Lettland, Estland, Litauen) erklären ihre Unabhängigkeit von der UdSSR - Hurra, der Kapitalismus hat gesiegt! In Großbritannien weitet sich die Rinderseuche BSE (der sog. Rinderwahnsinn) aus. Durch das Schengener Abkommen werden zwischen den Beneluxländern, Deutschland und Frankreich offene Grenzen geschaffen und Handel und Reisen erleichtert. Akihito wird japanischer Kaiser. Erstmalig findet das Wacken-Open Air Festival, DAS Heavy Metal Festival in Deutschland statt. Und Deutschland wird zum dritten Male Fußballweltmeister. Del Shannon, Art Blakey, Stevie Ray Vaughan und Tom Fogerty sterben. Musikalisch beginnt sich mit dem neuen Jahrzehnt einiges zu bewegen. Independent Rock macht Schrite in Richtung Mainstream, bzw dieser nähert sich der Musik des Untergrund an.. So machen Sonic Youth ihre „kommerziellste“ Platte - auf einem Major-Label, Madchester und Shoegaze kommen in Fahrt, Death und Trash Metal Klassiker erscheinen im Monatsrhythmus, überhaupt bekommt der sog. „Metal“ mit all seinen Ausprägungen immer mehr Akzeptanz, da er ebenso wie Hardcore immer mehr auf Pop-Musik zugeht (oder Pop auf härtere Musik) und auch im HipHop tut sich einiges. Dieses Jahr erscheinen insbesondere das Debut der La's und die beste Platte der Happy Mondays. Neil Young läutet das Jahrzehnt mit einem feedbackgetränkten Return to Form ein (allerdings war da ja auch schon Freedom.) Kurz: Das Jahrzehnt beginnt vielversprechend, zwar ist manches auch ein Nachhall der 80er, aber es riecht irgendwie nach Aufbruch – aber eines wird sich in den Neunzigern nicht ändern: Schlechte Musik regiert weiterhin die Charts und das Format-Radio. Vanilla Ice's und MC Hammer's Pseudo-Hip Hop, Michael Bolton's AOR Schlock oder der Tanztruppen-Pop der zusammengecasteten New Kids on the Block werden von Millionen gefressen - die interessiert hier genauso wenig wie das Debüt von Mariah Carey oder der sich ach-so-independent gebende Radiopop von InxS.

Public Enemy

Fear Of A Black Planet


(Def Jam, 1990)

Fear of a Black Planet war nun die dritte LP von Public Enemy, und zwei Jahre nach ihrem Meisterwerk It Takes a Nation of Millions.. war die Frage: Wie extrem würden Public Enemy jetzt noch werden können? Professor Griff hatte durch antisemitische Äußerungen im Vorfeld der neuen LP unangenehm Aufmerksamkeit erregt, aber würde es wieder einen politischen Rundumschlag gegen Alle und Jeden geben? Aber natürlich, genau das: „Welcome to the Terrordome“ tritt ein weiteres mal gegen die Jewish Community aus, „Burn Hollywood Burn“ greift den Rassismus in der Unterhatungsindustrie an, Public Enemy beißen nach allen Seiten und sind dabei je nach politischer Position des Hörers geschmacklos oder furchtlos. Musikalisch ging all das allerdings auf dem höchsten Niveau vonstatten, das Public Enemy je erreichen sollten, denn zu diesem Zeitpunkt der Musikgeschichte durften Musiker noch sampeln, wen immer sie wollten – die rechtliche Lage zur Verwendung von Fremdmaterial war noch nicht endgültig geklärt und man musste nichts dafür bezahlen, Samples von Stücken anderer Musiker zu benutzen – und Public Enemy waren seinerzeit ganz einfach Meister darin, aus fremder Musik etwas eigenes zu erschaffen. Was das angeht, ist Fear... zusammen mit Paul's Boutique von den Beastie Boys die ausgefeilteste Platte die es jemals gab. Kurz: Musikalisch vollkommen überzeugend, eine aus der schmalen Reihe der besten HipHop LP's aller Zeiten, aber textlich manchmal so nah am Unerträglichen, dass es schwer ist, dieses Album zu mögen. Seltsam ist doch, dass Public Enemy wegen ihres politischen Extremismus nie in dem Maße verurteilt wurden, wie es bei einigen Metal Acts üblich war.

Happy Mondays

Pills 'n' Thrills And Bellyaches


(Factory, 1990)

Das dritte Album der Happy Mondays ist neben Screamadelica von Primal Scream und dem Debüt der Stone Roses DAS klassische Rave-Album. Die LP ist eine einzige Party, und sie steht für Drogen, Sex und puren Hedonismus. Die Produzenten Paul Oakenfold und Steven Osbourne legten alles fest, den Sound, die Songs, die Atmosphäre, aber ihren Charakter und diese herrlich bekiffte Lässigkeit bekamen die Happy Mondays allein durch Shaun Ryders benebelten Gesang. Der größte Hit der Band, „Step On“ war eigentlich eine Coverversion von John Congos' „He's Gonna Step On You Again“, aber durch Ryders Gesang und den kraftvollen Groove der Happy Mondays wurde es definitiv ihr eigener Song. Auch „Kinky Afro“ basiert auf dem geklauten Melodiebogen von LaBelles „Lady Marmelade“ - aber auch hier - durch den Text von Ryder bei dem der Sohn den Vater verspottet, der die Familie verlassen hat - machen sie daraus ihren eigenen Song. Pills 'n' Thrills ... ist eingängiger und subtiler als der auch nicht so üble Vorgänger Bummed und nicht umsonst eine der prägenden Platten des Rave-Booms – und somit eine der wichtigsten Platten aus dem Großbritannien jener Zeit... Bands wie Oasis und The Verve haben sich hier definitiv einiges abgeschaut, und wenn die Musik heute weniger "aktuell" klingt... das wird sich auch wieder ändern. Und interessant übrigens: Diese Musik erschien auf dem Label von Joy Division / New Order.

Neil Young & Crazy Horse

Ragged Glory


(Reprise, 1990)

Ragged Glory ist eigentlich eine seltsame und in Manchem untypische LP für Neil Young. Er hatte mit Freedom ein Jahr zuvor seine wütendste und engagierteste LP seit Jahren gemacht, und nun klang er auf einmal wieder warm, herzlich und irgendwie erstaunlich rückwärtsgewandt. Andererseits hat das Album durch das ausgiebige Nutzen von Feedback und Distortion-Sounds und durch ellenlange Gitarrensoli, die allerdings eher dem Sound als der Virtuosität verpflichtet sind, einen extremen und zugleich angenehm homogenen Sound, es ist mit 10 Songs in 60 Minuten lang, aber nie langweilig – und in seiner Kombination altbekannter Elemente tatsächlich doch wiederum neu für Neil Young. Mit seinen alten Kollegen von Crazy Horse – der besten Garagen-Band der Welt, wie man so sagt - nahm er zwei Songs aus den 70ern erstmals auf LP auf: „Country Home“ und „White Line“, dazu den alten Garagenklassiker „Farmer John“ oder das psychedelische „Mansion on the Hill“. Alles Songs, die alte Zeiten feiern, die aber durch das exzessive Spiel mit Feedback und den lärmenden Sound von Crazy Horse nie altbacken oder beliebig, sondern elegisch und zugleich erfreulich aggressiv klingen. Man höre nur „F*l#in' Up“ - und erkennt, warum tausende junger Slacker hier Neil Young (wieder)-entdeckten. Die Sound-Orgien sollten Young und seine Kumpanen in den folgenden Jahren – insbesondere Live – vorantreiben, und ihm dieses neue, junges Publikum zuführen. Ja, Neil Young war mit 45 Jahren eindeutig auf dem Weg, wieder cool zu werden.

The La's

s/t


(Go! Discs, 1990)

The La's waren schon im Jahr 1987 von Go! Discs unter Vertrag genommen worden, hatten danach zwei Singles veröffentlicht, die von Kritikern bejubelt, aber vom Publikum ignoriert wurden. Schon seit 1988 hatten sie an ihrem Debüt gearbeitet und im Verlauf des Aufnahmeprozesses vier Produzenten verschlissen. Schuld daran war der Perfektionismus des Sängers und Songschreibers Lee Mavers. Die Musik, in der man Einflüsse aus den 60ern ebenso wiederfand wie den Sound der Smiths, mag trügerisch simpel klingen, aber die Songs sind Kleinode der Pop-Musik und es ist ein Jammer (... und bezeichnend für seinen Kontrollwahn), dass Mavers nach diesem Album keine weitere LP fertigbrachte. Auch die Veröffentlichung von The La's in der von Steven Lillywhite produzierten Form erfolgte nur auf Druck der Plattenfirma und gegen den Willen des Sängers: Der war vollkommen unzufrieden und nannte die LP „einen Haufen Scheiße“. Eine Meinung, mit der er wohl ziemlich alleine ist, wenn man dann Songs wie „Son Of a Gun“ oder das unsterbliche „There She Goes“ hört. Das ist eine der schönsten Singles der 90er – und ein Song, der bis heute bei etlichen Serien und Kinofilmen verwendet wurde. Mavers jedoch ließ sich nicht dazu herab, nach diesem Album noch irgendetwas zu veröffentlichen. Zwei Jahre später verließ der einzige verblieben Mitmusiker die Band, weil er keine Lust hatte ewig dieselben Songs zu spielen und Mavers köchelte jahrelang alleine vor sich hin. Bis heute gibt es keine neue Musik der La's – und auch eine späte Wiederkunft, wie die von My Bloody Valentine – ist nicht zu erwarten. Schade, aber irgendwie wäre es auch wirklich zu spät – oder ?

Slayer

Seasons In The Abyss


(Def American, 1990)

Nachdem sie mit South of Heaven musikalisch neues Territorium betreten hatten, kehrten Slayer auf Seasons in the Abyss zum Teil zum Sound und zur Schnelligkeit ihres Klassikers Reign in Blood zurück. Es gab zwar durchaus noch die Mid-Tempo-Grooves des Vorgängers, die Songs bekamen nicht mehr diese Hardcore-Kürze, dauern hier auch mal 6+ Minuten, aber Seasons.. verbindet durchaus einige der besten stilistischen Bestandteile beider Alben und wurde daher wieder sehr erfolgreich. "War Ensemble“ und der Titeltrack präsentieren beide Seiten der Band mit rasenden Thrash-Parts und treibenderen, langsameren Passagen. Seasons.. ist durch die perfekte Produktion – wieder von Rick Rubin - und dadurch,dass die Band all ihre Fähigkeiten und Erfahrungen nutzte, eines der genießbarsten Alben von Slayer. Textlich war man nun nicht mehr ganz so extrem und so politisch unkorrekt wie bei manchen leicht misszuverstehenden Songs auf dem Klassiker Reign in Blood, jetzt beschäftigte sich die Band eher mit dem alltäglichen Horror, es gab sogar so etwas wie Gesellschaftskritik - und natürlich Krieg, Mord und den üblichen Wahnsinn – irgendwie trotzdem Slayer eben. Ähnlich wie Metallica's Master of Puppets oder Megadeth's Peace Sells... zeichnet Seasons in the Abyss die USA unter der Reagan Administration mit einem gewissen zynischen Spaß als einen Ort von Korruption und Grausamkeit, und ist dabei so hart und effektiv wie man es von Slayer erwarten konnte.

Jane's Addiction

Ritual De Lo Habitual


(Warner Bros., 1990)

Ritual De Lo Habitual ist eines der Bindeglieder zwischen verschiedenen Phasen und Stilrichtungen der Rockmusik der beginnenden 90er. Irgendwo zwischen Funk-Rock und Psychedelia. Nicht so dreckig wie Grunge, nicht so tuntig wie die Hair Metal Ärgernisse wie Cinderella und vor allem auf dieser, ihrer letzten LP für lange Jahre, sehr psychedelisch für ihre Zeit. Gitarriste Dave Navarro, der später zu den Red Hot Chillie Peppers wechseln sollte, legt hier schimmernde Gitarren-Sounds und -Texturen über die Songs. Perry Farrell singt mit seiner charakteristischen, immer etwas unsicher klingenden Stimme, die eigentlich nicht zu dieser Art Musik passen will. Insbesondere die zweite Seite der LP mit dem Stairway to Heaven-artigen “Three Days“ und dem von fernöstlicher Musik beeinflussten „Of Course“ sowie der MTV-Hit „Been Caught Stealin'“ waren das Beste, was diese Band jemals zuwege brachte. Die Musik von Jane's Addiction hat die Zeit seltsamerweise (und bis jetzt...) nicht so gut überstanden – sie klingen im Moment irgendwie halbherzig, die psychedelischen Facetten angestaubt - aber es lohnt sich zuzuhören, sie haben feine Songs und einen sehr eigenen Stil und irgendwann wird dieser Crossover-Sound vermutlich auch sein Revival erleben.

Pet Shop Boys

Behaviour


(Parlophone, 1990)


Die Pet Shop Boys waren in den Jahren zuvor als Singles-Band bekannt und erfolgreich geworden, hier, auf Behaviour wurde erstmals deutlich, dass sie mehr waren, als nur Hitfabrikanten und dass ihre Alben mehr sein konnten als eine Ansammlung von Singles mit ein paar Fillern. Nun wurden die Dance-Rhytmen von echten Songs überlagert, der Sprechgesang Neil Tennants wurde melodischer, die LP hatte sogar eine Art Konzept. Behaviour ist eine Herbst-Platte, harmonisch, voller träger Eleganz und dekadenter Melancholie. Es ist der Soundtrack zum Ende der Achtziger und zum Ende der Unschuld und des Hedonismus.- und die Sehnsucht nach der Freiheit der Jugend ist zumindest unterschwellig in jedem Song verborgen. Insbesondere - und regelrecht programmatisch deutlich natürlich - in einem der besten Songs der Pet Shop Boys überhaupt, „Being Boring“ verbindet eine wunderbar elegante und melancholische Melodie mit dem Bedauern über die vergangene Jugend und den verlorenen Spaß, und es beinhaltet den Dreh, den sie die folgenden Jahre sö häufig anwandten: Sie gaben die etwas weltmüden, erfahrenen Ex-Partygänger. Aber auch andere Stücke wie „Jealousy“ oder „So Hard“ und „This Must Be the Place...“ machen Behaviour zum Rubber Soul der Pet Shop Boys. Sie gingen den Weg der konzeptuellen Pop-Musik dankenswerterweise konsequent weiter, dieses Album ist nur der erste echte Beweis für ihre Klasse. Weitere würden folgen.

Depeche Mode

Violator


(Mute, 1990)

Oft als ihr bestes Album bezeichnet, ist Violator von Depeche Mode eine dunkle, minimalistische Platte, die mit ihrer Atmosphäre in krassem Widerspruch zu etlichem stand, was 1990 kommerziell erfolgreich war. Und zugleich ist Violator tatsächlich Depeche Mode in Hochform. Heute wird es oft als Singles/Best of-Album wahrgenommen, da die Dichte an Songs, die mit der Band verbunden werden hier so groß ist. Da sind „World In My Eyes“, „Personal Jesus“, „Policy of Truth“ und natürlich „Enjoy the Silence“ – Songs die auch durch die dazugehörigen Videos von Anton Corbijn zu Klassikern wurden. Viele andere Tracks auf dem Album sind ebenso atmosphärisch, kühl und langsam und so wie alles, was sie zu dieser Zeit produzierten von einer gewissen kalten Perfektion. Dies war die Zeit, in der es Depeche Mode mühelos gelang Anspruch und kommerziellen Erfolg zu verbinden. Und auch reine Album-Tracks wie „Happiest Girl“, „Sea of Sin“ oder „Dangerous“ sind genauso gut wie die bekannteren Stücke. Zusätzlich gelang es Depeche Mode auf Violator die Balance zwischen Synthie- und Gitarrensounds erstmals perfekt auszutarieren. Eine Balance, die ihren Sound dann für lange Zeit definieren sollte. Zusammen mit dem ikonografischen Sleeve Design – ebenfalls vom Freund der Band Anton Corbijn wurde Violator zum essentiellen Depeche Mode Album

Nick Cave & The Bad Seeds

The Good Son


(Mute, 1990)

Der Nachfolger von Tender Prey wurde zur Zeit seiner Veröffentlichung von denjenigen, die Nick Cave bisher bewundert hatten, als eine Art Sell-Out angesehen. Anscheinend glaubten viele Musik-Konsumenten seinerzeit, dass der Versuch, kommerziellen Erfolg mit seiner Musik zu haben, verwerflich ist – insbesondere wenn er von „Indie“ Instanzen wie Sonic Youth (siehe unten) oder eben Nick Cave kamen. Dabei wollte er sich eigentlich nur mehr auf die dunkle, introspektivere Seite seiner Kunst besinnen. Nicht, dass er das noch nie getan hätte, es hatte immer wieder Beispiele für diese Art von Texten und Musik von ihm gegeben. Aber die Mittel dazu waren auf einmal andere: Das sanfte Crooning und die Strings auf dem Opener “Foi Na Cruz" erwischte einige Hörer kalt. Der darauf folgende Titeltrack sollte dann typisch für das ganze Album sein: Die biblische Geschichte vom verlorenen Sohn, aus der Perspektive des anderen Sohnes, der seine Pflicht erfüllt hatte, und das letztlich doch bereuen soll... Das elegante, reflektive "Lucy" und das zuerst stakkatohafte, dann fließende "Lament" sind weitere Highlights, Im Zentrum jedoch stehen "The Weeping Song," eine großartiges Duett von Cave und Blixa Bargeld, das fast wie Gene Pitney's "Something's Gotta Hold of My Heart," beginnt (Überigens von den Seeds auf Pricks... gecovert) und "The Ship Song," der als intensive Liebeserklärung an den bewunderten Scott Walker gemahnt. Und so wurde The Good Son tatsächlich Nick Cave's erster Schritt in den Mainstream.

Sonic Youth

Goo


(D.G.C., 1990)



Dies ist das „Hit-Album“ von Sonic Youth, nach dem künstlerischen Erfolg ihres Magnum Opus Daydream Nation sollte nun der kommerzielle Erfolg auf einem Major Label kommen. Und tatsächlich zeigt Goo Sonic Youth mit einem gewissen Pop-Appeal, was zur Zeit des Grunge-Hypes natürlich genau das Richtige war - so wie Sonic Youth in ihrer Karriere erstaunlich Vieles richtig gemacht haben. Es gibt klare Verse-Chorus-Verse Strukturen, es gibt Songs die irgendwie cool waren, -richtig cool, wie die Riot Grrrl Hymne „Kool Thing“ (sic) -featuring Chuck D von Public Enemy – noch mal cool..... oder die kurze Spielerei „My Friend Goo“ mit J Mascis' (Dinosaur Jr.) Stimme im Hintergrund, oder die Grunge-Pastiche „Mildred Pierce“. Da ist „Tunic (Song for Karen)“ mit dem sie der von ihnen verehrten Sängerin Karen Carpenter, die sich dereinst zu Tode hungerte, ein Denkmal setzten und mit dem sie zugleich die Musik der Carpenters aus der uncoolen Ecke herausholten. Und - „...thank god or whoever...“ sagen alle älteren Fans - es gab auch Noise Ausbrüche in „Mote“ oder „Titanium Expose“, es war alles da, um so etwas wie Erfolg zu bekommen (in dem für eine Band wie Sonic Youth möglichen Rahmen). Manche werfen Goo einen Mangel an Spannung, an Kraft und Konsequenz vor. Wenn das stimmt, dann IST Goo Sell Out – ich teile diese Ansicht nicht, und wenn es doch stimmen sollte, dann ist dies Sell Out in seiner (....) coolsten Form. Und schönes Cover überigens















Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen